Politischer Aschermittwoch in Biberach – mittendrin

Am Valentinstag 2024 sollte in Biberach eigentlich die jährliche Veranstaltung des politischen Aschermittwochs der Grünen, organisiert vom KV Biberach, stattfinden. Auf diesen Tag hatten wir uns vom KV Sigmaringen schon sehr gefreut und es waren 15 Mitglieder angemeldet.
Schon früh morgens sind deshalb viele Leute, wie ich auch angereist, um rechtzeitig an der Stadthalle einzutreffen und den zu erwartenden Protesten, die angekündigt und befürchtet wurden, möglichst auszuweichen. Aus Sicht der Polizei wurden auch ausreichend Maßnahmen getroffen, damit diese größte Veranstaltung der Grünen im Land stattfinden kann.

Leider musste diese Veranstaltung trotzdem abgesagt werden. Warum?

Die Antwort liegt in den heftigen Protesten und der Gewalt, die vor der Stadthalle stattfanden. Landwirte und manche andere Leute hatten bereits in den frühen Morgenstunden mit ihren Traktoren und LKWs die Straßen komplett blockiert, so dass ein Durchkommen unmöglich war. Die Polizei wurde von Randalieren auch mit Gegenständen beworfen, so dass ein hartes Durchgreifen notwendig war. Mehrere Beamte wurden leicht verletzt, und mindestens ein Randalierer musste festgenommen werden. 

Draußen warteten sehr viele Menschen aus der Stadt und dem Umland, auf den Einlass am Eingang und auf der Treppe davor und sie konnten sich nur über das Internet über den Stand der Dinge informieren. Leute, mit denen ich ins Gespräch kam sagten, dass sie jedes Jahr zu dieser Veranstaltung kommen und sehr verängstigt seien. Ansonsten gab es keine Infos oder Durchsagen.

Die Wartezeit wurde begleitet von unsäglichem Lärm, Sirenengeheul und Gehupe aus dem Kreis der Demonstrierenden, die sich vor der Stadthalle platziert hatten. Dazwischen Diskussionen unter den wartenden Menschen , fragwürdige Schilder und lautstarke Meinungsäußerungen, die überwiegend und eindeutig rechts angesiedelt waren.

Jürgen Trittin, kritisierte im Anschluss die Polizei in Baden-Württemberg. Er bemängelte, dass die Polizei nicht in der Lage war, die Veranstaltung des eigenen Ministerpräsidenten so abzusichern, dass sie durchgeführt werden konnte. Es ist sehr bedauerlich, dass die Veranstaltung nicht stattfinden konnte, und das aggressive Verhalten der Protestierenden kann als inakzeptabel betrachtet werden.

Irgendwie hatten wir es dann doch noch in die Halle geschafft, aber mir taten die vielen Menschen leid, die draußen diesen lauten Pöbel ertragen mussten und mitunter sehr verängstigt waren.

Anja Reinalter hielt in der fast leeren Halle noch eine kurze Ansprache, ermutigte die Anwesenden nach vorne zu schauen und bedankte sich bei allen herzlich!

(Die Fotos sind von Karl Boos und mir)

…viel Polizei vor und um die Stadthalle

Wir lassen uns deshalb und trotz allem nicht entmutigen und schauen zuversichtlich auf die anstehenden Kommunalwahlen!

Viele Grüße an Bruno und die Grünen in Aulendorf!

Eugen Stehle