Im Rahmen ihrer Sommer-Rad-Tour war Lena Schwelling, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Oberbürgermeisterkandidatin für Ulm, vom 10. bis 14. August 2023 entlang der Donau unterwegs. Im Fokus der Radtour standen Einrichtungen, Unternehmen und Verbände, die einen Beitrag zur Erreichung von grünen Kernzielen wie Klima- und Naturschutz, gesellschaftlichem Zusammenhalt und Europäische Integration leisten, aber auch einen Bezug zum großen europäischen Fluss, der Donau, haben.
Unser Bericht bezieht sich auf Lenas Etappen durch unseren schönen Kreisverband Sigmaringen. Vom grünen Kreisvorstand des KV Sigmaringen nahmen Xenia Rebsam, Hanna Stauß, Marika Marsovszki, Susanne Petermann-Mayer und Ina Schultz an unterschiedlichen Etappen teil.
Etappe 2: von Mühlheim über Beuron nach Sigmaringen
Die Mitglieder des Kreisverbands Sigmaringen trafen Lena Schwelling und ihr Team, die bereits am Morgen mit dem Rad in Mühlheim aufgebrochen waren, im Haus der Natur in Beuron. Dort berichtete Leiterin Ute Raddatz über die lange und erfolgreiche Geschichte des Naturpark Obere Donau. Von Schafwollprojekten über den Schutz von Wacholderheiden bis hin zu ganz viel Bildungsarbeit, heute profitieren viele Interessensgruppen von der Arbeit des Naturparks.
Mit Ranger Markus Ellinger radelte die 15-köpfige Gruppe durch das Donautal bis nach Unterschmeien, wo sich die Gruppe mit Dr. Marcus Ehm (Bürgermeister von Sigmaringen) und Harald Kaut (CDU Gemeinderat Sigmaringen) an einem der fünf Trekkingcamps im Naturpark Obere Donau, traf. Harald Kaut, der sich als Kümmerer um das Trekkingcamp Himmelberg sorgt, verdeutlichte, dass es Menschen möglich sein müsse Natur zu erleben, um sich für ihren Erhalt einsetzen zu wollen. Denselben Ansatz verfolge auch Ranger Markus Ellinger, wenn er in den Dialog mit Kanufahrern, Kletterern oder Radfahren trete, die zu Gast im Donautal sind.
https://www.trekking-obere-donau.de
Bevor die Besucher hervorragende Wildwürste und Brot am Rande der Schmeie genießen durften, wurden sie von der Schreinerei-Auszubildenden Karolina Hauer noch durch den Handwerksbetrieb Holzverarbeitung Kaut geführt. Lena Schwelling durfte sogar selbst Hand anlegen und sich ein Souvenir mitnehmen. Am Abend ging es für die Radtruppe dann weiter nach Sigmaringen.
Etappe 3: Besuch grüne Kreisgeschäftsstelle und naturkundliche Führung in Jungnau
Auf der dritten Etappe von Lena Schwelling startete die Radtour an der grünen Kreisgeschäftsstelle, die erst vor wenigen Wochen eröffnet wurden. Den Bericht darüber gibt es hier: https://gruene-sigmaringen.de/pressemitteilung-eroeffnung-gruenes-buero-und-infostand/
Unter der Leitung von Gerhard Stumpp (Grüner Gemeinderat in Sigmaringen) und in Begleitung von Dr. Carola Scholz, machte sich eine etwas kleinere Radtruppe als am Vortag dann auf in Richtung Jungnau.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im neu eröffneten Jungnauer Dorfladen Tante-M ging es weiter in die Jungnauer Wälder. Auf die Initiative der grünen Gemeinderatsfraktion hat der Ortschaftsrat Jungnau beschlossen, die Wiesen entlang der Feldwege der Gemarkung Jungnau im Sinne des Naturschutzes nur noch einmal im Jahr (im September) zu mähen. Ungemähte Wiesen mit blühenden Wildblumen stellen Lebensraum für seltene Pflanzen und Insekten dar und sind damit ein wichtiges Mittel zur Förderung von Biodiversität.
Bevor es mit dem Rad zurück nach Sigmaringen und dann weiter nach Scheer zum Bio- und Wildblumenhof von Familie Pröbstle ging, konnten wir auf den ungemähten Wiesen zum Bsp. den Kreuzenzian (mit den Eiern der seltenen Schmetterlingsart Kreuzenzianameisenbläuling) oder eine Zebraspinne bewundern.
Mittags erhielten die Besucher rund um Lena Schwelling dann eine Führung über den Biohof der Familie Pröbstle in Scheer. Grüne Kreisrätin Anna Pröbstle setzt auf ihrem Hof gemeinsam mit ihren Brüdern auf nachhaltige und Klimawandel angepasste Landwirtschaft. Gleichzeitig widmet sie sich ihrem Herzensprojekt: Feld Frucht Tafel, rund um nachhaltig gezogene Wildblumen.
Etappe 4: Ehrenamt in Sigmaringendorf und Ertingen
Auf der vierten Etappe radelte Lena Schwelling am Sonntag, 13.8. von Sigmaringendorf nach Obermarchtal. Der Tag stand ganz unter dem Motto „Ehrenamt“: Am Vormittag traf sich die Landvorsitzende Schwelling gemeinsam mit Mitgliedern aus dem Kreisverband Sigmaringen und Biberach mit der Feuerwehr Sigmaringendorf und ließ sich unter anderem über die neu gegründete Strömungsrettereinheit informieren. Dass das Ehrenamt bei der Feuerwehr kein Gewöhnliches ist, wurde im Austausch rasch deutlich. Feuerwehrkommandant Ivo List brachte es auf den Punkt: „Die Feuerwehr ist eigentlich kein Ehrenamt mehr, sondern eher ein Nebenberuf“, so List über den Zeitaufwand. Er wünscht sich von den Verantwortlichen auf politischer Ebene insbesondere Entbürokratisierung, was der Leiter der Jugendfeuerwehr Stefan Kortmann unterstreicht: „Unsere Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule ist hervorragend.“ Warum sie noch die Jugendleiterkarte (Juleika) für gewisse Förderungen benötigen, ist für Kortmann nicht nachvollziehbar.
Lobende Worte hat die Kommandant List für die Gemeinde: „Wir werden gut von der Gemeinde unterstützt, vom Material (neues Boot) bis zur Ausbildung.“
http://www.feuerwehr-sigmaringendorf.de
Am Nachmittag stand der Besuch des DLRGs in Ertingen an: Die Radgruppe rund um die Landesvorsitzende Schwelling interessierte sich auch hier für die aktuellen Herausforderungen fürs Ehrenamt und freut sich, dass das DLRG Ertingen gemeinsam mit der DLRG Biberach eine Rettungsübungseinheit auf der Donau bei Binzwangen zeigte.
Thomas Miller, stellvertretender Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Ertingen berichtete, dass die Ortsgruppe derzeit mehr als 300 Mitglieder zählt. Das Anbieten von Schwimmkursen ist für die Ortsgruppe eine der wichtigsten Aufgaben neben der wichtigen Aufgabe der Wasserrettung, dem Sanitätswesen und der Jugendarbeit. Jede Sparte nutzte die Gelegenheit sich ausführlich vorzustellen und euch hier wurde deutlich, welch wichtige gesellschaftliche Aufgaben hier ehrenamtlich geleistet wird: vom Wachdienst am Sonntag am Ertinger Baggersee bis zur Demonstration einer Übung am Sonntagnachmittag.
Als herausfordern beschrieben die Verantwortlichen der DLRG vor Ort, dass sie nur „sehr wenige Landesmittel“ erhalten. „Hier sind die Budgets der Wasserrettungsdienste zu gering“, so Thomas Miller. „Wir finanzieren uns durch einen Großteil selbst, sind auf Spendengelder und die Einnahmen durch die Wachdienste und Schwimmkurse angewiesen.“
Dass die DLRG für den Ernstfall trotzdem gerüstet sind, machte die Schauübung der DLRG auf der Donau deutlich. Jeder Handgriff saß beeindruckte uns nicht nur Lena Schwelling sondern auch die Mitglieder aus Sigmaringen und Biberach. Eine verletzte Person wurde dabei über die Donau gerettet und anschließend versorgt.
Als schöner Abschluss in Ertingen durften Lena Schwelling und Ina Schultz auch einmal mit dem Boot auf der Donau mitfahren. Auf dem Donauradweg von Binzwangen nach Riedlingen wurde die Radgruppe kurz vom Regen überrascht. Sie nutzten schließlich vergnüglich die Gelegenheit für eine gemeinsam Rast in der schönen Innenstadt von Riedlingen, bevor es dann auf die letzte Etappe nach Obermachtal weiterging.