In der vergangenen Woche besuchte die Grüne Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Ludwigsburg Dr. Sandra Detzer die Firma Beller in Herbertingen und die Stadtwerke in Bad Saulgau. Auf Einladung des Grünen Kreisverbandes Sigmaringen standen die Themen Recyclingbaustoffe (Sekundärbaustoffe) und das Ausschreibungsverfahren im Fokus. Erst einige Tage vorher hatte der Gemeinderat Bad Saulgau dem Vorschlag eines fiktiven Bonus zugestimmt, wenn Sekundärbaustoffe anstelle von Primärbaustoffen verwendet werden.
„Im Spannungsfeld zwischen Natur- und Klimaschutz, Flächenschonung und Rohstoffgewinnung wollen wir Grüne das Ausschreibungsverfahren für die alternativen Baustoffe bekannter machen“, sagt das Grüne Vorstandsmitglied Ina Schultz. Dazu hatte der Grüne Kreisverband mit der Bundestagsabgeordneten Sandra Detzer das Kieswerk Beller in Herbertingen besucht. Schon heute werden dort Sekundärbaustoffe, wie Abbrüche von Häusern oder Straßenerneuerungen sortiert. In Zukunft möchte Firmeninhaber Winfrid Beller am Standort Riedlingen-Neufra noch deutlich mehr Baustoffe aufbereiten und wieder in den Kreislauf der Bauwirtschaft zurückbringen.
Schon 2021 fällte deshalb die Stadt Bad Saulgau den Beschluss darüber, dass künftig produktneutrale Ausschreibungen bei Baumaßnahmen möglich sein müssen, also der Einsatz von Recyclingbaustoffen die gleiche Chance auf Zuschlag haben. Nachdem schon 2015 das Land Baden-Württemberg mit zahlreichen Beteiligten wie dem Landkreis- und Städtetag eine „Gemeinsame Erklärung zur Abfallvermeidung im Bausektor“ unterzeichnet hatten, klärten die Bad Saulgauer nun alle vergaberechtlichen Bedingungen.
Im Austausch mit den Verantwortlichen der Stadt Bad Saulgau betont Sandra Detzer, die in der Grünen Bundestagsfraktion zuständig für Kreislaufwirtschaft ist: „Mit ihrer ressourcenschonenden Vergabepolitik ist die Stadt Bad Saulgau eine echte Vorreiterin. Sie beweisen damit: Kommunen können Innovationstreiber sein bei der Kreislaufwirtschaft.“ Sie hofft, dass viele Kommunen diesem tollen Beispiel folgen und damit Schritte in die Richtung einer klimaneutralen Zukunft gehen.
Die Bad Saulgauer Vorstandsmitglieder Marika Marsovszki und Eugen Stehle freuen sich, dass die Stadt Bad Saulgau sich so fortschrittlich zeigt: „Wir sind sehr beeindruckt von der Verwaltung und der Stadt Bad Saulgau, mit welchem Engagement der Einsatz der Recyclingmaterialien unterstützt wird und welcher wertvolle Beitrag zum Umweltschutz und Ressourcenschonung geleistet wird.“
Abschließend sind sich die Gesprächspartner von Bündnis 90/Die Grünen Sigmaringen und der Stadt Bad Saulgau einig: „Gemeinsam wollen wir das Ausschreibungsverfahren für die Recyclingbaustoffe bekannter machen“, so Johannes Übelhör, Bereichsleiter der Stadtwerke Bad Saulgau.
Die Präsentation und die Beschlussvorlage der Stadt Bad Saulgau könnt ihr abrufen: