Neues aus der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Sigmaringen

Wie wollen wir in Zukunft bauen und wohnen?

Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist in der Stadt und den Teilorten ungebrochen. Wie aber können unsere Baugebiete „enkeltauglich“, also nachhaltig in Zukunft ausehen? Am Plan Ergat II, der aktuell in Bearbeitung ist, möchte ich das mal prüfen:

Der Flächenverbrauch sollte minimiert werden und besonders bedrohte Tier- und Planzenarten, hier die Zauneidechse, sind zu schützen. Natürlich sind Ausgleichsmaßnamen zu treffen. Die naturnahe Gestaltung der Gärten und Freiflächen kann zum Schutz der Artenvielfalt beitragen. Die Vorschrift, 1,5 bis 2 PKW-Stellplätze anzulegen ist u.E. nicht mehr zeitgemäß, zumal das Gebiet mit dem Stadtbus sehr gut angebunden ist. Mit der vorgesehenen Mischung von Mehrfamilien- Reihen- und Einfamilienhäuseren kann eine Einwohnerdichte von bis zu 70 Ew/ha erreicht werden. Das entspricht fast dem Zielwert von 75 Ew/ha, den der Regionalplan für Wohnbauschwerpunkte vorsieht! Wünschenswert wäre die Entwicklung alternativer Wohnformen.

Das Bauen selber ist klimaneutral möglich, Stichworte sind: lieber Holz als Beton, Passiv- oder Plusenergiehaus. Bei der Wirtschaftlichkeit muss die gesamte Nutzungsdauer und nicht nur die Erstellung des Baus einbezogen werden. Diese Ansprüche müssen wir rechtlich verankern.

Bei den Sondierungsgesprächen für eine neue Landesregierung wird über ein „Förderprogramm für klimaneutrale Baugebiete“ gesprochen. Wir sind also auf dem richtigen Weg.

Ursula Voelkel

Handlungsbedarf beim Klimawandel

Da der Klimawandel trotz Corona-Pandemie voranschreitet, müssen auch die Kommunen dringend handeln. Die Bundes- und die zukünftige Landesregierung haben den dringenden Handlungsbedarf erkannt und signalisieren entsprechende Aktivitäten. Aus diesem Grund hat unsere Fraktion folgenden Antrag eingebracht:

Die Stadtverwaltung möge zusammen mit den Stadtwerken Möglichkeiten erarbeiten, die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf Dächern städtischer Gebäude zu realisieren. Hierbei bitte ich zu prüfen, ob eine Bürgerbeteiligung machbar ist.

Die Stadt Sigmaringen hat bereits das HZG energetisch ertüchtigt. Es folgt die Bilharzschule und es sind 2 PV-Anlagen geplant. Dies sind sicher wichtige Schritte, die allerdings  bei weitem nicht ausreichen.  Der voranschreitende Klimawandel erfordert auf allen Ebenen zukunftsorientiertes Handeln. Eine dezentrale Stromerzeugung vor Ort ist ein sinnvolles Instrument, und die Stadt muss Vorbild sein, zumal in Sigmaringen laut Solaratlas erst ca 11% des Photovoltaik-Potential genutzt werden. Das ist der vorletzte Platz im Landkreis. Die Maßnahme kommt dem european energy award zugute und ist auch wirtschaftlich lukrativ. Es rechnet sich, Strom selbst zu erzeugen. Im Falle einer Bürgerbeteiligung kann das vorhandene Kapital sinnvoll eingesetzt werden und die Bürger können eine gute Rendite erwirtschaften. Außerdem möchte ich an dieser Stelle auf die Klimaschutzziele, insbesondere auf Punkt 4, die Steigerung der Erzeugung regenerativer Energien auf städtischen Gebäuden im Klimaschutz- und Energiekonzept der Stadt Sigmaringen hinweisen.

Martin Bösch

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