Landesdelegiertenkonferenz in Weingarten 14./15. Oktober 2023 – Persönlicher Bericht

Hier folgt nur ein kleiner Erlebnisbericht, da es ausufernd wäre, inhaltlich über die Reden oder auch nur die vollständige Redner-Liste zu schreiben. Jede/r, die/den es interessiert, kann sie sich nachträglich anschauen beziehungsweise nachlesen oder hat es bereits getan.

So erlebten wir die LDK:

Eugen und ich wurden in der Mitgliederversammlung als Delegierte für die LDK gewählt und freuten uns auf die neuen Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnisse während der zweitägigen Konferenz in Weingarten. Am Samstag gehörten wir zu den Ersten, die vor der Tür standen, konnten jedoch noch nicht „einchecken“, da es technische Probleme gab. Diese verzögerten sogar den Beginn der Sitzung um eine halbe Stunde. Wir liefen gespannt durch die Reihen, um unsere Plätze zu suchen. Da wir vermuteten, dass der KV Sigmaringen weit hinten platziert sein könnte, dauerte dies eine Weile. Wir bekamen nämlich einen unerwartet tollen Platz in der vierten Reihe, gleich hinter der Prominenz und hinter dem Staatsschutz. Da sich das Rednerpult auf unserer Seite befand, hatten wir den besten Blick auf das Geschehen.

Es wurden sehr gute Reden gehalten, darunter die von unserem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, von Landtagspräsidentin Muhterem Aras und Cem Özdemir. Die Landtagspräsidentin bat anfangs um eine Gedenkminute für die israelischen Opfer des Hamas-Massakers. Die darauf folgende Stille empfanden wir als tief berührend, weil alle sich in der Solidarität mit Israel einig und die große Trauer und das Mitgefühl fast greifbar waren.

Muhterem Aras und Cem Özdemir hielten engagierte Reden und appellierten, sich die muslimischen Verbände, mit denen die Politik zusammenarbeitet, genauer anzuschauen. Diese seien meist der lange Arm von Erdogan. Da brauche man sich nicht wundern, wenn dessen Gedankengut in den Schulen lande.

Viele Reden, unter anderem die von Ricarda Lang, stärkten das Wir-Gefühl und strichen heraus, was den Grünen in der Ampel-Regierung gelungen ist. Da wir an der Basis oft in die Verteidigung genötigt werden und Vorwürfe zu hören bekommen, tat dieses Gemeinschaftsgefühl gut und gab Kraft.

Spannend war es auch, mit anderen ins Gespräch zu kommen und Leute zu treffen, die wir aus verschiedenen Gremien bereits kannten.

Schließlich waren wir froh, dass wir am ersten Konferenztag am Nachmittag von unseren Vertretern Ursula und Wolfgang abgelöst wurden. Zu Hause beim Schauen der Nachrichten überraschte uns, dass von einer unharmonischen Stimmung die Rede war, weil die Jungen Grünen vor allem bei der Asylpolitik Kritik ansetzten. Wir hingegen erlebten die Konferenz als harmonisch, da jede Meinung wertschätzend gehört wurde. Ina stand gleich drei Mal auf der Bühne. Sie wurde wieder zur stellvertretenden Delegierten in den Länderrat gewählt und brachte den Antrag der LAG Wirtschaft, Finanzen und Soziales durch, die Gemeinwohlökonomie weiter auszubauen und Unternehmen dabei zu unterstützen.

Nach den beiden Tagen waren wir zwar müde, fühlten uns jedoch bereichert. Es war unglaublich spannend, allen Reden zuzuhören und zu verfolgen, welche Personen und Statements Erfolg hatten. Und es ist ein gutes Gefühl, mit abstimmen zu können!

Isabell Michelberger