Info aus der LAG Frauenpolitik

Bericht für die Mitgliederversammlung am 9.3.2023

Leider kann ich heute nicht in Bad Saulgau sein, deshalb hier ein paar schriftliche Bemerkungen.

Seit ich vor einem Jahr zur Delegierten in die LAG Frauenpolitik gewählt wurde, fand wegen der Corona-Maßnahmen leider nur eine reine Präsenzveranstaltung in Stuttgart statt. Diese war im Mai 2022. In der Sitzung war ich zugleich positiv überrascht als auch enttäuscht. Wir haben zwar kurze Statements aus den Gremien gehört, aber inhaltlich wurde nach meinem Geschmack zu wenig gesprochen oder diskutiert. Die meiste Zeit verbrachten wir mit Neuwahlen. Meine anfängliche Befürchtung, dass sich die Wahl zäh hinziehen würde, weil sich niemand zur Verfügung stellt, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Ja, es gab sogar fast einen Andrang bei den Posten. Es war toll zu erleben, dass es so viele engagierte Frauen jeden Alters gibt. Und das ist gut so, denn jedes Alter bringt seine speziellen Bedürfnisse mit sich – und der Austausch untereinander ist wertvoll. Deshalb wünsche ich mir sehr, dass die LAG Frauenpolitik sich wieder in Präsenz trifft, da die Gespräche am Rande sehr wertvoll sind.

Ein Online-Treffen im Juli war ebenfalls sehr interessant. Zu diesem Anlass erzählten Frauen, welche Erfahrungen sie in Führungsebenen gemacht haben bzw. machen. Das Protokoll hierzu steht auf der Homepage des Sigmaringer KV. Fazit war, dass sie sich zumeist alleingelassen und von den Männern nicht vollständig akzeptiert fühlen. Es drängte sich der Gedanke auf, dass daran nur eine Frauen-Quote etwas ändert könnte. Nur wenn klar ist, dass sich Strukturen ändern werden, zieht es neue Lösungen nach sich wie den Ausbau der Kinderbetreuung oder Job-Sharing für Männer und Frauen.

Im vergangenen Online-Meeting wurde das Thema Kinderbetreuung nochmals intensiv aufgegriffen, da es ein entscheidender Faktor dafür ist, dass Frauen in ihrem Beruf wieder landen können. Deshalb müssten Wege gefunden werden, wie der Beruf der Erzieherin attraktiver gemacht wird, und es sollte überlegt werden, welche Aufgaben in einem Kindergarten von Personal erledigt werden kann, das eine geringere oder andere Ausbildung mitbringt.

Und es gibt natürlich noch einige Überlegungen dazu, wie Frauen motiviert werden könnten, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, oder sich bereiterklären, Bürgermeisterin zu werden. Ich hoffe, dass wir beim Frauenfrühstück, am Freitag, 17. März, 9 bis 11 Uhr, ein paar Antworten und Anregungen von Frauen aus der Region erhalten. Abhängig von den Interessen, die dort geäußert werden, möchte ich gerne, wahrscheinlich noch dieses Jahr, eine Referentin organisieren. Wer aus eurem Kreis Anregungen dazu hat, bitte bei mir melden. (Über info@gruene-sigmaringen.de)

Isabell Michelberger