Beim ersten Grünen Tisch diskutierten Vertreter von Bündnis 90/ Die Grünen mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kritikpunkte im Bereich der Kommunalpolitik, aber auch Wünsche und Zukunftsperspektiven.
Bemängelt wurde unter anderem eine insgesamt zu geringe Förderung und Koordination im Bereich Kultur durch die Stadt. Besonders Angebote für junge Leute in der Hochschulstadt ließen zu wünschen übrig. Ins Kino müsse man nach Mengen fahren, ins Hallenbad nach Meßkirch.
Die verkehrsberuhigte Zone sei angesichts von relativ hohem Autoverkehr und wenigen Abstellplätzen für Fahrräder halbherzig ausgestaltet. Vermisst wurde auch ein städtisches Mobilitätskonzept. Die Zahl der öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos sei zu gering, der Stadtbus stelle werktags schon um 19 Uhr seinen Betrieb ein.
Der Bahnhofsbereich sei kein Schmuckstück der Stadt und müsse optisch verbessert und endlich barrierefrei gestaltet werden. Die Vertreter*innen der Grünen betonten, dass der Vor-Ort-Termin mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann vergangenen Januar zeige, dass ihnen dieses Anliegen besonders wichtig sei. Sie begrüßten, dass es inzwischen Gespräche zwischen Bahn, SWEG ( Gleise 5-6 ) und der Stadt gebe. Es müsse aber klar sein, dass trotz relativ hoher Förderbeträge aus einem Sanierungsprogramm ein Eigenanteil durch die Stadt in Millionenhöhe zu leisten sei. Diese Gelder müssten in der Haushaltplanung der Stadt berücksichtigt werden.
Was den Klimaschutz betrifft, wird von manchen Sigmaringern eine Zukunftsvision für die kommenden Jahre vermisst. Man dürfe als Stadt sich nicht auf der erstmals erreichten Auszeichnung mit dem Goldstatus beim European Energy Award ausruhen. Es fehle beispielsweise ein aktualisiertes Klimaschutzkonzept und an Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung beim Ausbau der regenerativen Energien.
Aufgrund der guten Erfahrungen möchte Bündnis 90/ Die Grünen für Freitag, den 21. Juli 2023, erneut zu einem Grünen Tisch einladen, diesmal im Alfons X, Bahnhofstr. 7