01.03.2019: Zum wiederholten Mal kam die Grüne Gemeinderatsliste Meßkirch zu einem Arbeitstreffen im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen zusammen. Die Mitglieder der Liste befassten sich als einem ihrer Schwerpunkte damit, wie sich auf kommunaler Ebene die natürlichen Ressourcen erhalten und verbessern sowie in Einzelfällen auch wiederherstellen lassen.
Für Angela Andres ist hierbei der rasante Verlust der Artenvielfalt eines der drängendsten Probleme. Laut einer Studie ging die Gesamtbiomasse der Insekten bis 2014 um 76% zurück. Das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz spricht von einem Rückgang von 90% je nach Art. Durch den starken Schwund der Insekten reduziert sich in gleichem Maße die Nahrung der Vögel. So ist laut Umweltinstitut München bei den Feldvögeln in der Europäischen Union ein Rückgang zwischen den Jahren 1980 und 2010 um 57% zu verzeichnen. Allein die Anzahl der Rebhühner ging um 84% zurück. Diesen erschreckenden Zahlen setzt die Bundespolitik kaum etwas Konstruktives entgegen.
Besser sieht es auf kommunaler Ebene in Meßkirch aus. Hier wird es konkret: 25 Hektar extensive Standweiden mit Streuobstbäumen und Blühstreifen, Bewirtschaftungsauflagen auf allen landwirtschaftlichen Flächen der Stadt Meßkirch sowie zahlreiche Waldbiotope im städtischen Forst setzen weithin beachtete Zeichen. Diese Flächen sollten jetzt vernetzt und weiterentwickelt werden. §21 des Bundesnaturschutzgesetzes Biotopverbund schreibt dies auch länderübergreifend vor. Naturnahe Wälder und Fluren sind wertvolle Naherholungsgebiete, die für die Menschen erlebbar sein sollten. Damit diese angenommen und geschätzt werden, hält Brigitte Hahnke autofreie Spazierwege rund um Meßkirch für wichtig.
Fair-Trade-Stadt Meßkirch ist ein weiteres Thema, das Beachtung verdient. Das Kommunale Beschaffungswesen auf fair und nachhaltig gehandelte Produkte umzustellen, ist ein kleiner, aber wichtiger kommunaler Beitrag für gerechten Handel. „Dazu gehört ein vollwertiges Essen, regional und bio, in den Schulkantinen“, nennt Michela Pfister ein Beispiel.
Beim Hochwasserschutz sieht Clemens Spiess noch Handlungsbedarf. Ringgenbach, Dorfbach und Teuerbach können gewaltige Überschwemmungen mit großem wirtschaftlichen Schaden verursachen. Natürliche Überflutungsflächen sind hierbei kostengünstige Lösungen, die nebenbei die Fließgewässer ökologisch aufwerten.
Einig waren sich alle darüber, dass unsere Stadt es verdient, ihre Schönheit und ihre natürlichen Ressourcen zu pflegen und zu bewahren.
Fotos: Isabell Michelberger