Mobilität grün denken heißt Mobilität sichern

Der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel und Johannes Kretschmann, Bundestagskandidat für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen, tauschten sich am 28.05.2021 online zum Thema Mobilität aus.

Matthias Gastel, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie bahnpolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion, führte die Teilnehmer:innen in einem rund 10 minütigen Beitrag zu Beginn der Veranstaltung in das Thema ein. Die Verkehrswende sei weitaus komplexer als die Energiewende, obwohl beides miteinander zusammenhängt. Gastel bekräftigte, das vorrangige Ziel grüner Politik sei es, Mobilität zu sichern. Gleichzeitig müssten aber auch Klimaziele erreicht werden. Luftverschmutzung, Lärm, Flächenverbrauch und nicht zuletzt der Abbau fossiler Rohstoffe müssten endlich angegangen werden. 

Zunächst betonte Gastel vor allem die vielen positiven Veränderungen, die er in den letzten Jahren bereits beobachtet habe. Der gesellschaftliche Blick auf das Auto habe sich verändert – anstatt um den Besitz eines Wagens ginge es immer mehr Menschen vor allem um dessen sinnvolle Nutzung. Trotzdem stünden die meisten Autos im Moment noch zu oft still und es werde zu selten auf alternative Verkehrsmittel umgestiegen, ein Problem, das durch Corona verschärft wurde und gerade im ländlichen Raum häufiger besteht. Trotzdem sei in den letzten zehn Jahren unter grüner Führung in Baden-Württemberg viel bewegt worden, der Bahnverkehr sei zum Beispiel um 20 Prozent ausgeweitet worden, so Gastel.

Beim Thema Antrieb positionierten sich, sowohl Gastel als auch Johannes Kretschmann, klar zu batteriebetriebene Elektroautos. Gastel betonte deren positive Umweltbilanz und stellte klar, dass man sich dem internationalen Markt anpassen müsse. Da die meisten deutschen Autos in den Export gingen und dort der Wandel hin zur Elektromobilität bereits im vollen Gange sei, dürfe man nicht an den alten Technologien festhalten. Wasserstoff zeige zwar bezüglich der Reichweite das höhere Potenzial, könne aber nur als grüner Wasserstoff, also aus nachhaltigen Energiequellen, eine Zukunft haben.

Johannes Kretschmann, der am Rande erzählte, dass er als Radfahrer unverständlicherweise oft von Autofahrern bemitleidet werde, bekräftigte, dass im Rahmen der Energiegewinnung die Förderung und der Ausbau von Photovoltaik Anlagen unverzichtbar seien. Energie für E-Autos solle wenn möglich aus Bürgerhand stammen und in der Nachbarschaft geteilt werden.

Nach spannenden 90 Minuten konnten die Teilnehmer:innen ihre Fragen direkt an beide Referenten richten, so kam zum Beispiel auch noch der Bundesverkehrswegeplan zur Sprache, bevor sich alle in das Wochenende verabschiedeten.