Pressemitteilung der Gemeinderatsliste Meßkirch Bündnis90/Die Grünen
Meldungen aus den Umlandgemeinden über gestiegene Nitratwerte im Trinkwasser und Grundwasserkörper nahm die Grüne Liste Meßkirch zum Anlass, sich über das Trinkwasser in Meßkirch zu informieren. Unter der Führung von Stadträtin Dr. Angela Andres machten sich die Mitglieder der Meßkircher Grünen Liste vor Ort ein Bild über die zwei Brunnen Holzwiesen und Leller.
350 000 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr fördert die Stadt aus eigenen Brunnen. Für Langenhart und die Tälegemeinden kauft sie das Wasser von anderen Zweckverbänden zu. Das Wasser aus den Brunnen Holzwiesen und Leller wird aus 30 Meter Tiefe in die Hochbehälter der Stadt gepumpt und ins Leitungsnetz verteilt. Dabei wird es in den Teilnetzen nicht vermischt.
Der große Vorteil für die Bezieher von Wasser aus unseren eigenen Brunnen besteht darin, dass es momentan nicht aufbereitet werden muss. Die Qualität, die viermal im Jahr durch Tests eines externen Labors überprüft wird, entspricht der Trinkwasserverordnung. Es fällt jedoch auf, dass sich der Nitratgehalt der Brunnen je nach Einzugsgebiet unterscheidet. Er liegt in den Holzwiesen bei 29 mg/l und beim Leller bei 19 mg/l.
Bei einer Aufbereitung nur wegen des Nitrats kämen auf die Meßkircher Mehrkosten in Höhe von ca. 200 000 jährlich zu. Dies errechnet das Bundesamt für Umwelt und empfiehlt dafür zu sorgen dass das Einzugsgebiet von Trinkwasserquellen landwirtschaftlich extensiv genutzt wird.
Laut der Landesanstalt für Umwelt BW und Herstellerangaben bewegt sich die Konzentrationsfront von Herbiziden in den Boden bei mittleren Böden um etwa einen Meter pro Jahr unaufhaltbar in die Tiefe. Sind Herbizide und Nitrat erst einmal im Boden, lassen sie sich nicht mehr entfernen. Dies zeigt sich deutlich am Beispiel von Atrazin. Obwohl das Herbizid seit Jahrzehnten verboten ist, finden sich Reste davon immer noch im Grundwasser.
Das Privileg, das Wasser aus eigenen Quellen ohne weitere Aufbereitung ins Leitungsnetz zu bringen, gilt es zu erhalten. Beim Bezug von anderen Wasserversorgern hat die Stadt keinen Einfluss auf Preis und Qualität.
Die Vorsorge für das Trinkwasser der nächsten Generationen muss deshalb schon jetzt oberste Priorität haben.
Dafür setzt sich die Grüne Liste Meßkirch ein.
Foto: Isabell Michelberger