Besuch der Firma Off-Grid Europe in Pfullendorf

Am Dienstag, den 25. Mai 2021, besuchte der grüne Bundestagskandidat für Zollernalb-Sigmaringen, Johannes Kretschmann, gemeinsam mit der ehemaligen EU-Parlamentarierin und Bundestagskandidatin für den Bodenseekreis, Maria Heubuch, die Firma Off-Grid Europe in Pfullendorf. Da Pfullendorf im Rahmen der Bundestagswahl zum Bodenseekreis zählt, aber im Landkreis Sigmaringen liegt, hatten sich die beiden Grünenpolitiker für einen gemeinsamen Besuch entschieden.

Geschäftsführerin Christiane Kragh stellte ihre Firma zunächst im Rahmen einer Präsentation vor. Sie erklärte, dass das Geschäftsmodell von Off-Grid Europe sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und diversifiziert habe. Inzwischen sei die Off-Grid Europe GmbH spezialisiert auf autarke, erneuerbare Energiesysteme. Diese Energiesysteme würden sehr vielfältig, aber im Moment vor allem für die Elektrifizierung von abgelegenen Gebieten sowie als Ersatz für Dieselgeneratoren genutzt.

Frau Kragh stellte ein beeindruckendes Portfolio an Kunden vor, die ihre Lösungen weltweit einsetzen: von Papua Neuguinea über Paraguay bis hin zu Westafrika. Aktuell arbeitet die Firma an einem Projekt im Senegal, um 120 Dörfer zu elektrifizieren. Die Container für das Projekt, die kurz vor der Verschiffung in den Senegal noch von dem internationalen Team der Firma überprüft wurden, standen den Besuchern zur Besichtigung bereit. In einem Online-Anruf konnte sogar der Geschäftsführer Mark Kragh, der sich aktuell im Senegal zur Installation der Systeme befindet, kontaktiert werden. Beim digitalen Rundgang zeigte er den Besuchern in Pfullendorf wie die Energiesysteme in der Wüste Senegals mit aufgebaut und installiert werden.

Maria Heubuch und Johannes Kretschmann zeigten sich sehr interessiert an dem Projekt und stellten einige Fragen, zum Beispiel im Hinblick auf die Finanzierung und die langfristige Planung. Christiane Kragh erklärte, dass die staatliche senegalesische Energieagentur, aber auch die deutsche Förderbank KfW an der Finanzierung beteiligt seien und man auch mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) zusammenarbeite, um die Menschen vor Ort zu schulen. Die Container würden die nächsten fünf Jahre noch von einem speziell entwickelten Fernwartsystem, Off-Grid Controller genannt, überwacht und ferneingestellt, bevor die Menschen vor Ort sich eigenständig um die Systeme kümmern sollen.

Um in einem sehr dynamischen Markt innovativ und relevant zu bleiben, setzt das Unternehmen auf Forschung und Entwicklung. Im Zuge der Corona-Pandemie habe sich Off-Grid Europe zum Beispiel auch auf die Herstellung medizinischen Sauerstoffs mit Solar Energie spezialisiert – ein  Problem, das vor allem in Afrika, schon lange vor der Pandemie bestand.

Inzwischen sei man durch vielfältige Projekte finanziell gut aufgestellt, so Frau Kragh, allerdings mache auch ihrer Firma die Folgen der Corona Pandemie zu schaffen, zum Beispiel durch horrende Preissteigerungen und instabile Lieferketten. Maria Heubuch bot umgehend an, sich in einem nächsten Treffen, konkreter Fragen der Geschäftsführung von Off-Grid Europe zu widmen. Ganz nach dem grünen Motto einer „Politik des Gehörtwerdens“ könne man so gemeinsam Probleme definieren und konkrete Lösungen erarbeiten. Johannes Kretschmann stimmte dem zu und bedankte sich für eine interessante Führung in einem Unternehmen, das den Gedanke der wirtschaftlichen Transformation verkörpere.