Andrea Bogner-Unden MdL: „Ein Nachmittag, der unser Donautal voranbringt!“

27.06.2018: (ABU) Umweltstaatssekre Dr. André Baumann besuchte am vergangenen Montag das Donautal.

Auf dem Programm standen Informationen über das geplante Nahwärmenetz in Hausen im Tal, der Besuch der Biogasanlage von Familie Wolf in Langenbrunn, eine geführte Wanderung nahe Neidingen sowie ein Vortrag und Diskussion mit Umweltstaatssekretär Baumann zum Erhalt der biologischen Vielfalt.

Die Wahlkreisabgeordnete Andrea Bogner-Unden (Grüne) freute sich insbesondere
darüber, dass der Umweltstaatssekretär das Donautal besuchte. „Hier haben wir eine Reihe von speziellen Herausforderungen, die nur gemeinsam lösbar sind“, betont die grüne Landtagsabgeordnete.

Die heimische Bevölkerung nutzte die
Wanderung rund um Neidingen und die Abendveranstaltung im Talhof, um direkt
mit den politisch Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen.

70 Haushalte soll das künftige Nahwärmenetz in Hausen im Tal versorgen. Der Gemeinde ist es gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern gelungen, diese notwendige Anzahl an Haushalten für ein Nahwärmenetz in Beuron zu gewinnen, berichten Oliver Dreher, Geschäftsführer der NRS (Nahwärme Region
Sigmaringen) und Jörg Dürr-Pucher, Projektentwickler von Solarcomplex
eingangs. „In etwa zwei Wochen entscheiden noch die Gremien der Stadt Sigmaringen final über die Genehmigung zum Bau des Nahwärmenetzes in Beuron“, erklärte Oliver Dreher.

„Ohne die Zuschüsse der Gemeinde Beuron in
Höhe von 200.000 Euro wäre die Realisierung undenkbar gewesen“, machte Oliver Dreher die besonderen Herausforderungen durch die großen Entfernungen und das Fehlen eines Großabnehmers im Donautal deutlich. Die Stadtwerke Sigmaringen sind über die NRS an dem Nahwärmenetz in Sigmaringen beteiligt.

Sehr erfreulich ist, dass in Kooperation mit der Breitbandversorgungsgesellschaft
im Landkreis Sigmaringen (BLS) nun auch eine Versorgung mit schnellem Internet
in greifbare Nähe rückt. Mit großem Engagement des Bürgermeisters
Osmakowski-Miller habe man gemeinsam mit Helmut Wolf, Betreiber der versorgenden Biogasanlage, die Idee der Breitbandversorgung entwickelt und
vorangetrieben.

„Herzlichen Dank an die regionalen Akteure, die sich für das Donautal als wunderbare Wohn- und Urlaubsregion stark machen“, so MdL Bogner-Unden.

„Energiewende bedeute auch Wärmewende“, so Baumann. Dass die Nahwärmenetze technologieoffen sind, hat enorme Vorteile für die Einwohner von Bioenergiedörfern, lobte Umweltstaatssekretär Baumann abschließend den Weg von Beuron, künftig erneuerbare Energien in der Nahwärmeversorgung zu
nutzen. Der Wolf-Hof in Langenbrunn nutzt aktuell 85% Gras für seine Biogasanlage.

Die restlichen 15% kommen durch Energiepflanzen wie Mais, sowie aus dem Zukauf von nicht mehr verwendbarem Getreide.

Die anschließende Wanderung ab Neidingen, geführt durch Gerhard Stumpp vom BUND Sigmaringen, führte den Umweltstaatssekretär durch FFH-Gebiete der
Oberen Donau.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, die Verantwortlichen auf die Sensibilität im Donautal, auch im Hinblick auf den geplanten Kalkabbau, aufmerksam zu machen.

„Die Wanderung war sehr informativ und hat mal wieder die Augen geöffnet für die Schönheiten der Natur, Pflanzen und Tieren, die wir hier im Donautal haben“, so Andrea Bogner-Unden MdL.

„Ich bin begeistert von der Vielfalt und den Raritäten, die hier im Donautal leben“, so der Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann.

„Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt kommt auch hier an.“
Ziel des gemeinsamen Sonderprogrammes der Ministerien für Umwelt, für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie für Verkehr ist es, die biologische Vielfalt der baden-württembergischen Kultur- und Naturlandschaft zu stärken und dabei auch die Landnutzer in ihren Anstrengungen zugunsten der Biodiversität zu unterstützen. Im Donautal werden die Maßnahmen durch ein Monitoring begleitet.

Für die Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im FFH-Gebiet „Oberes Donautal zwischen Beuron und Sigmaringen“ ist die untere Naturschutzbehörde zuständig, die vor Ort von Adrian Schiefer (Landratsamt Sigmaringen) vertreten wurde.

„Wir haben viele hochwertige Flächen gesehen“, so Schiefer. Er betonte, dass es jedoch nicht immer einfach sei lokale Partner zur Pflege dieser Flächen zu finden.

„Wir brauchen hier noch etwas Zeit und Geduld, um Partner für diese Aufgabe zu gewinnen.“ Das Landratsamt Sigmaringen sei jedoch zuversichtlich und in guten Gesprächen mit Vereinen wie dem BUND, Landwirten und Privatpersonen.

Im Talhof ging Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann schließlich auf die
aktuelle Situation in den Lebensräumen ein. Er habe im Donautal bei seiner Wanderung teils sehr gesunde Ökosysteme gesehen.

Jedoch seien die Lebensräume der Agrarlandschaften in einem naturschutzfachlich deutlich schlechteren Zustand als z.B. die Waldökosysteme im Donautal.

Baumann forderte einen Strukturwandel in der Landwirtschaft. Entgegen dem Trend zu immer größeren Höfen, optimierten Anbau, Ertragsmaximierung und hohem
Pflanzenschutzmitteleinsatz sprach er sich für saisonales und regionales Konsumverhalten der Menschen aus. Zudem habe man es selbst in der Hand, ob man eine Steinwüste oder eine artenreiche Fläche pflege. Er sieht hier sowohl Privatpersonen als auch die öffentliche Hand in der Pflicht, gegen das
Insektensterben etwas zu unternehmen.

Andrea Bogner-Unden MdL

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