Unter dem Motto „Nachhaltiges Bauen mit Holz“ besuchte Johannes Kretschmann, grüner Bundestagskandidat im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen mit Chris Kühn, Mitglied des Bundestags und Fraktionssprecher für Bau- und Wohnungspolitik, die Firma Braun Hausbau in Stetten a.k.M.
Der Firmenchef Winfried Braun begrüßte die Gäste und führte sie durch seinen Betrieb.
Der hochtechnologisierte, computerunterstützte Betriebsablauf beeindruckte die Besucher. Durch nachhaltig erzeugte Energie aus Photovoltaik und Holzhackschnitzeln aus eigenen Restwerkstoffen wird das ganze Werk versorgt. Nachhaltigkeit wird bei der Firma Braun groß geschrieben, ökologischer Wandaufbau mit Fachwerken ist der Grundpfeiler des modernen Holzhausbaus. Die Holzständerbauweise ermöglicht es, mit minimalistischem Materialeinsatz die geforderte Energieeffizienz nach KfW-Richtlinien einzuhalten. KfW 40 (40KW/h pro1 m² Wohnfläche) ist Standard bei Braun-Holzhäusern, mit Solaranlagen auf den Gebäuden wird mehr Energie erzeugt als das Wohnobjekt verbraucht. Dies gilt auch bei Mehrgeschoßwohnungen. Über die Vielfalt des Holzbaus und den Anwendungsmöglichkeiten berichtete der Energieberater der Firma Braun, Franz Maag. Johannes Kretschmann zeigte sich sehr beeindruckt über so ambitioniertes ökologisches Wirtschaften in seinem Wahlkreis. „Hier sehe ich einen mittelständischen Betrieb, der der Politik in Sachen Nachhaltigkeit voraus ist.“ Mit seinen Erfahrungen als grüner Fraktionsvorsitzender im Sigmaringer Kreistag sieht er bei der öffentlichen Hand oft ökologische Defizite und Nachholbedarf, wenn es um die Sanierung oder den Neubau eigener Liegenschaften geht. Kretschmann forderte erhöhte Anstrengungen, um mit der grünen Bauwende die selbstgesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Chris Kühn berichtete über die grünen Erfolge im Bundestag. Als kleinste Fraktion habe man es geschafft, mit Unterstützung der Länder, allen voran Baden-Württembergs, den CO2-Preis von 10 auf 25 Euro anzuheben. Das Instrument der CO2-Bepreisung sei unbedingt notwendig, um wirksame Anreize zur Verminderung der Treibhausgasemissionen zu schaffen. Dadurch seien beim CO2-Fußabdruck wichtige Fortschritte möglich, so Kühn. Jonas Schellinger, als Werksstudent bei der Firma Braun tätig, erforscht den ökologischen Fußabdruck eines Braun-Holzhauses und vergleicht die Daten mit den herkömmlichen Bauweisen mit Ziegelstein, Gasbeton, Sandstein und Beton. Seine Analysen lassen erahnen, welches Potenzial im reduzierten Holzhausbau liegt. Vielen erscheint es noch wie das Betreten von Neuland, doch nur mit solchen Maßnahmen sind die Klimaziele Deutschlands und der EU erreichbar.