Europa-Abgeordnete wirbt für eine moderne Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik
Maria Heubuch MdEP (Grüne) kämpft im Europa-Parlament für die dringend nötige Reform der EU-Agrarpolitik. Die Europa-Abgeordnete aus dem württembergischen Allgäu fordert ein Leitbild für eine moderne Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik. Auf Einladung der Kandidat*innen von B90/Die Grünen für den Meßkircher Gemeinderat, spricht am Samstag, 11. Mai, die Agrarpolitikerin aus Leutkirch um 17 Uhr im Hotel-Restaurant „Adler-Alte Post”, Adlerplatz 5 in Meßkirch, über die Zukunft unserer Ernährung.
Derzeit streiten die EU Parlamentarier in Brüssel über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Europa. Von der dringend nötigen Wende ist die EU-Agrarpolitik, die verheerende Schäden in Europa und im globalen Süden anrichtet und die Welt trotzdem nicht satt macht, aber weit entfernt. Weltweit hungern mehr als 820 Millionen Menschen, zwei Milliarden leiden an Mangelernährung und die Weltbevölkerung wächst weiter. Der Artenschwund in Europa nimmt in alarmierendem Tempo zu. Der Klimawandel führt zu Trockenheit und Überschwemmungen. Nitrat und Pestizide verursachen riesige Umweltprobleme. Auch Fragen zur artgerechten Tierhaltung in der agro-industriell geprägten Landwirtschaft werden immer lauter.
In Folge des Brexits werden im EU-Budget nach 2020 jährlich voraussichtlich zwölf Milliarden Euro fehlen. Die Kürzung der Agrarförderung dürfte etwa fünf Prozent betragen. Doch das ist nicht das einzige Problem: Während die erste Säule, dazu zählen Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe, nur um etwa 3,9 Prozent gekappt werden soll, werden die Kürzungen der zweiten Säule, von der zum Beispiel der Umweltschutz und somit die Biodiversität profitieren, bis zu 28 Prozent betragen. Solche ungleiche Budgetkürzungen sind aus Sicht von Maria Heubuch nicht akzeptabel. Scharf kritisiert sie auch, dass sich an der Exportorientiertheit der Landwirtschaft nichts ändern wird.
Zudem bemängelt die EU-Abgeordnete der Grünen, eine Renationalisierung der europäischen Agrarpolitik. Von 27 verschiedenen Strategieplänen mit 27 unterschiedlichen Vorgehensweisen erwartet sie nichts Gutes für Umwelt, Klima, bäuerliche Betriebe und unsere Lebensmittel. Maria Heubuch zeigt die Folgen falscher Politik auf, welche für den Verlust an Höfen, Landschaft, Biodiversität und für weniger Qualität auf den Tellern verantwortlich ist. Die Abgeordnete berichtet über die Auswirkungen des wahrscheinlich krebserregenden Herbizids Glyphosat und wirbt für saisonale, regionale Produkte. Im Anschluss an den Vortrag sind alle Interessierten, Landwirtinnen und Landwirte genauso wie Verbraucherinnen und Verbraucher herzlich eingeladen, mit der Europa-Abgeordneten der Grünen zu diskutieren. Ende der Veranstaltung ist voraussichtlich um 19 Uhr.
B90/Die Grünen, Kreisverband Sigmaringen